René Gabriel
the4/10/2016
50 % Merlot, 42 % Cabernet Sauvignon, 8 % Cabernet Franc. Sattes Purpur-Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich da auf Haut-Brion auf einem Stuhl sitze und den Primeur verkoste, so hätte ich nasal eventuell glatt auf einen ganz grossen Kalifornier gesetzt. Das Bouquet; schwarze Schokolade, Minze und ein Hauch von Eucalyptus. Im Gaumen fleischig, massige Konturen, angerundete Tannine, aber auch genügend Gerbstoffe für ein sehr langes Leben, die Balance ist wunderbar, das nachhaltige, immer noch Konzentration zeigende Finale ist bereits jetzt schon mit viel dunklem Tabak und Heidelbeeren bestückt. «Gibt es hier möglicherweise vergleichbare Jahrgänge?», frage ich Jean-Philippe Délmas. Er antwortete: «Es wird hoffentlich nie Jahrgänge geben, welche sich genau einem bereits bestehenden Haut-Brion vergleichen lassen. In der Regel sind es bestenfalls mögliche Kombinationen zwischen zwei Jahrgängen. Aber das ist dann auch immer eine Hypothese. Wichtig ist es für uns, einen möglichst grossen Wein zu machen und diese Chancen haben wir heuer genutzt!» Beim Verabschieden bemerkte er noch, dass er natürlich die Chance hätte, bestehende Jahrgänge regelmässig nachzuverkosten. Dabei würde sich der 2011er Haut-Brion prächtig entwickeln. Vom Jahrgang her und vom aktuellen Marktpreis sei das momentan ein richtiger Geheimtipp. 19/20 2024 – 2055